Bäume gießen: Welche Bäume brauchen im Sommer Wasser und wie gieße ich am besten?
Das trockene Sommerklima fordert von unseren Bäumen einiges ab. Es regnet zu selten und die Temperaturen bleiben oft über einen längeren Zeitraum hoch. Viele Bäume, sowohl in den Gärten als auch in der Stadt, zeigen infolgedessen Trockenstress. Damit diese weiterhin ihre wichtige Aufgabe erfüllen können, sollten wir unsere Bäume gießen und sie dabei unterstützen unbeschadet durch den Sommer zu kommen.
Wann sollte ich Bäume gießen?
Wenn es zu Trockenperioden mit hohen Temperaturen kommt, die länger als eine Woche andauern, sollten Bäume gegossen werden. Vor allem darauf angewiesen, sind junge Bäume, früchtetragende Bäume sowie Stadtbäume, die mit Bodenverdichtungen und zu kleinen Baumscheiben zu kämpfen haben.
Woran erkenne ich, dass ein Baum bereits unter Wassermangel leidet?
Leidet ein Baum bereits an Wassermangel, erkennen Sie dies an den Blättern. Sie rollen sich ein, verändern ihre Farbe oder vergilben. Zuerst zeigt sich das zumeist an der Krone. Die Bäume werfen sogar Blätter ab und bilden nur noch kleinere Blätter aus. Handelt es sich um einen Obstbaum kann es auch passieren, dass er nach und nach die Früchte abwirft, bevor diese überhaupt reif werden.
Wie gieße ich Bäume richtig?
Möchte Sie Ihre Bäume richtig gießen, gibt es durchaus ein paar Dinge dabei zu beachten.
Je nach Größe und Sorte haben Bäume einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Sie sollten mindestens einmal, besser jedoch zweimal pro Woche gegossen werden. Generell gilt, lieber etwas mehr als zu wenig und lieber einmal richtig, als jeden Tag nur ein bisschen zu gießen.
Als Tageszeit eignen sich dafür am besten die frühen Morgenstunden. Die Verdunstung ist zu dieser Tageszeit am geringsten, da der Boden über die Nacht abgekühlt ist.
Gießen Sie langsam und nicht in einem Schwall. Auf sehr trockenem Boden läuft das Wasser sonst zur Seite ab, anstatt direkt in die Baumwurzeln zu sickern.
Um eine Bewässerung besonders effektiv zu gestalten, gibt es verschiedene geeignete Methoden.
Bewässerungsmethoden für Bäume: Bewässerungsanlage oder Baumbeutel
Es gibt Bewässerungsmethoden für den Garten oder für Stadtbäume vor der Haustüre, die weit effektiver zur Wasserversorgung von Bäumen geeignet sind als das Bewässern mit Gießkanne oder Schlauch.
Automatische Bewässerungsanlage
Automatische Bewässerungsanlagen können als das Optimum im Garten gesehen werden. Mittels Bewässerungscomputer wird festgelegt, wann und wie viel gegossen wird. Überwiegend wird dann mit Tropfschläuchen bewässert und diese Tropfbewässerung ist wassersparend und effektiv. Eine automatische Bewässerungsanlage ist jedoch kostenintensiv in der Anschaffung, benötigt Zeit zum Aufbauen und Einrichten und ist somit nicht für jeden geeignet.
Bewässerungssack für Bäume
Weit einfacher und in wenigen Minuten zu installieren, sind Wassersäcke für Bäume. In den letzten Jahren sieht man diese immer öfter. Sie gehören bereits zum Stadtbild und werden in vielen Städten und Kommunen verwendet.
Diese bringen einige Vorteile mit sich: Sie sind günstig in der Anschaffung, in wenigen Minuten aufgebaut und langlebig. Mit einem Reißverschluss wird der Sack am Baum befestigt und kann danach mit Wasser befüllt werden. Tropfen für Tropfen entleert sich der gefüllte Sack und bewässert so über einen Zeitraum von mehreren Stunden den Baum. Dabei sickert das gesamte Wasser effektiv in den Boden und verdunstet nicht.
Der Sack kann je nach Bedarf gefüllt werden und ist in unterschiedlichen Füllmengen erhältlich.
Wie kann ich Bäume unterstützen, Wasser besser zu speichern?
Da wir in künftigen Sommern immer weitere Hitzeperioden erwarten müssen, ist es durchaus sinnvoll Maßnahmen zu ergreifen, um den Baum dabei zu unterstützen, Wasser besser speichern zu können. Lockere Erde um den Stamm, also um die sogenannte Baumscheibe, erleichtert das Versickern von Wasser. Um eine Verdichtung des Bodens langfristig zu verhindern, können Sie die Baumscheibe bepflanzen. Am besten verwenden Sie dafür blühende bienenfreundliche Pflanzen, die aber je nach Baum auch gut mit Schatten zurechtkommen sollten, wie z.B. Johanneskraut und Bergenie.
Neben den Bäumen freuen sich auch Bienen und andere bestäubende Insekten über Wasser. Eine Wasserstelle für Bienen lässt sich leicht und schnell selber bauen. Schauen Sie sich dafür gerne unser DIY Anleitung zur Bienentränke an.
Garten der Zukunft: Welche Bäume brauchen wenig Wasser?
Viele Bäume und Pflanzen haben im Sommer mittlerweile schwer mit der Hitze zu kämpfen. Wird ein Garten neu angelegt, sollten Sie bei der Planung Pflanzen wählen, die besser mit den in Zukunft häufiger auftreten Hitzeperioden zurechtkommen. Die Auswahl trockenresistenter Bäume wird in Zukunft Bestandteil der Gartenplanung werden.
Ein Laubbaum, der diese Eigenschaft mitbringt und sich gut für den Garten eignet, ist der Trompetenbaum. Mit seinen großen Blättern ist er ein wahrer Blickfang und sehr trockenheitstolerant.
Auch der Feldahorn kommt mit dem künftigen Klima gut zurecht. Für kleine Gärten ist dieser jedoch nicht geeignet.
Viele Züchter von Obstbäumen arbeiten mittlerweile an den Sorten der Zukunft, an Bäumen, die sich besser an trockenes Klima anpassen.
Tief wurzelnde Bäume benötigen generell weniger Wasser als Flachwurzler. Deshalb sind Obstbäume mit einer schnell wachsenden Unterlage besser geeignet. Für kleine Gärten werden mittlerweile jedoch überwiegend langsam wachsende Unterlagen verwendet, da diese mit den Platzverhältnissen besser klarkommen. Wer genügt Platz hat, sollte sich jedoch für tief wurzelnde Obstbäume entscheiden.
Mittlerweile können auch wärmeliebende Pflanzen erfolgreicher bei uns angebaut werden. So harmonieren ein Pfirsichbaum und Feigenbaum mittlerweile ganz gut mit unserem Klima und bringen ein mediterranes Gefühl in die Gärten.
Für die Natur wird der Klimawandel zur Herausforderung. Indem wir unsere Bäume gießen und unsere Sorten den Bedingungen anpassen, können wir zumindest die härtesten Wochen des Jahres für Pflanzen und Bäume erträglicher machen. Damit wir uns auch zukünftig an der Natur und unserem Garten erfreuen können.