Pfirsichbaum
Der Pfirsichbaum wächst gut im eigenen Garten und liefert jedes Jahr wunderbar saftige und süße Pfirsiche mit tollem Aroma.
- Prunus persica – Rosengewächse
- Pflanzung Pfirsichbaum: Frühjahr
- Die meisten Sorten sind Selbstbefruchter
- Ernte je nach Sorte Mitte Juli bis Ende September
Standort
Sonnig
Aussaat Freiland
Frühjahr
Topfanbau
möglich
Ernte
Je nach Sorte: Mitte Juli bis Ende September
Pfirsichbaum der Sorte Bonfire mit reifen Pfirsichen
Eigenschaften und Besonderheiten
Ein wahres Schmuckstück ist ein Pfirsichbaum im eigenen Garten oder ein Zwergpfirsich oder Säulenpfirsich am Balkon.
Viele wissen nicht, dass der Anbau in unseren klimatischen Regionen möglich ist. Es gibt verschiedene Sorten, die für den Anbau in raueren Lagen geeignet sind. Zudem sind sie eine Freude für die Augen und erfreuen den Betrachter im Frühjahr mit wunderschönen Blüten und im Herbst, je nach Sorte, mit spektakulären roten Blättern.
Neben dem sonnigen Standort ist beim Pfirsich auch der Schnitt entscheidend. Pfirsichbäume müssen jedes Jahr stark geschnitten werden.
Er ist ein pflegeleichter Obstbaum und wer dem Pfirsichbaum bestimmte Rahmenbedingungen bietet, der kann bald eigene saftige Pfirsiche genießen.
Pfirsichbaum pflanzen – Die Sortenauswahl
Bei der Auswahl der Sorte sollte darauf geachtet werden, dass diese möglichst winterfest ist und tolerant oder widerstandsfähig gegen die Kräuselkrankheit.
Es gibt zwar keine resistenten Pfirsichbäume, aber Sorten die weniger anfällig und toleranter sind.
Sorten | Besonderheit | Reife | Krankheitsanfälligkeit |
---|---|---|---|
Zwergpfirsich z.B. Crimson Bonfire oder Bonanza* | Zwergpfirsich für den Topfanbau. Wunderschöne und besonders auffällige rote Blätter | Ab August | Nicht robust gegen Kräuselkrankheit. Beregnung von oben vermeiden |
Tellerpfirsich bzw. Plattpfirsich* | Gutes Pfirsicharoma | Ab Anfang August | Nicht sehr anfällig für Kräuselkrankheit |
Kernechter vom Vorgebirge* | Saftig und leichtes Pfirsicharoma. Geringe Anforderungen an Standort und Klima | Anfang September | Tolerant gegen Kräuselkrankheit |
Blühender Pfirsichbaum im Topf
Pfirsichbaum im Topf bzw. Kübel
Ist nur wenig oder nicht der richtige Platz vorhanden, ist es möglich den Pfirsichbaum im Topf zu halten.
Dies ist mit den meisten Pfirsichsorten aber besonders mit einem Zwergpfirsich gut möglich. Die Topfhaltung hat den Vorteil, dass der Pfirsich im Winter an einen geschützten Ort gebracht werden kann.
Alle paar Jahre sollte ein größerer Topf verwendet werden, damit der Pfirsich sich nach und nach langsam vergrößern kann.
Wichtig beim Pfirsichbaum im Topf ist, dass eine gute Drainage gegeben ist. Staunässe wird vom Baum schlecht vertragen.
Kurz und Knapp:
Wie pflanze ich einen Pfirsichbaum – Die richtige Pflanztechnik
Die beste Zeit für die Pflanzung ist im Frühjahr. Der Baum hat dann genug Zeit, sich bis zum Herbst zu verwurzeln.
- Graben Sie ein Loch, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen des Pfirsichbaums. Lockern Sie die Erde am Boden vor der Pflanzung gut auf um Staunässe zu vermeiden.
- Wässern Sie den Ballen gut durch bevor Sie diesen in die Erde setzen. Sie können diesen auch kurz in einen Eimer mit Wasser tauchen.
- Lockern Sie die Wurzeln des Baumes im unteren Bereich vorsichtig auf. Ziehen Sie die Wurzeln auseinander. Dadurch kann sich der Baum besser im neuen Boden einwurzeln.
- Achten Sie auf das Pflanzniveau! Das bedeutet: Die Ballenoberkante des Baumes muss knapp über der Höhe des umliegenden Erdreichs sein. Der Baum wird sich durch das Gießen noch senken, deshalb ist es wichtig ihn zu Beginn höher zu setzen.
- Nun können Sie den Pfirsichbaum pflanzen. Danach füllen Sie das Pflanzloch mit reichhaltiger Pflanzenerde auf und treten die Erde um den Stamm herum fest.
- Stecken Sie einen Pflanzstab in die Erde und befestigen den Baum daran, um ihm mehr Stabilität zu geben.
- Nach dem Pflanzen gießen Sie den Baum nochmal ausgiebig. Die Wurzeln können sich so besser mit der Erde verbinden.
Der Schnitt – Pfirsichbaum schneiden
Pfirsiche müssen jährlich geschnitten werden. Wird dies vernachlässigt, dann vergreist das Fruchtholz und es bilden sich keine Früchte mehr aus.
Es gibt zwei verschiedene Schnittformen: Den Erziehungsschnitt und den Ertragsschnitt.
Erziehungsschnitt
Der Erziehungsschnitt bestimmt die generelle Form, die der Baum ausbildet. Obstbäume in der freien Natur bilden eine Pyramidenform aus.
Dabei gibt es eine deutliche Gliederung in Stamm – Stammverlängerung (Mitteltrieb) – Leitästen mit Fruchtästen und Trieben. Ohne Fremdeinwirkung wächst der Mitteltrieb immer am stärksten. Bei fast allen Obstbäumen eignet sich diese Form sehr gut.
Der Pfirsichbaum benötigt jedoch sehr viel Licht um die Früchte auszubilden, deshalb hat sich im Pfirsichanbau die Hohlkrone bewährt.
Besonderheit beim Pfirsich: Die Hohlkrone.
Die Hohlkrone hat mehrere Vorteile:
- Es kann leichter geerntet werden.
- Die Früchte bekommen mehr Sonne ab, da diese nicht durch zur viele Äste und Laub verdeckt werden.
- Die Blätter trocknen nach dem Regen besser ab, wodurch Pilzkrankheiten vorgebeugt werden.
Ertragsschnitt
Der Pfirsich ist sehr schnittintensiv. Die zweite Schnittform ist der Ertragsschnitt. Es muss ein jährlicher Ertragsschnitt durchgeführt werden.
Um diesen Schnitt durchführen zu können, muss zuerst die Knospenkonstellation betrachten werden.
Es gibt drei verschiedene Triebarten, die anhand der Knospenkonstellation bestimmt werden können:
-
Wahrer Fruchttrieb
- Die „Wahren Fruchttriebe“ haben Knospendrillinge
- Mit zwei rechts und links der Blattknospe stehenden Blütenknospen
-
Falscher Fruchttrieb
- „Falsche Fruchttriebe“ tragen je eine Blütenknospe an der Blattansatzstelle
-
Kurztriebe / klassischer Holztrieb
- Nur mit Blattknospen besetzt
Wie wird geschnitten?
- Beim Schnitt kräftige “Wahre Fruchttriebe” auswählen und belassen.
- “Falsche Fruchttriebe” entfernen oder auf Zapfen schneiden (1-2 Knospen). Diese können im nächsten Jahr Fruchttriebe entwickeln.
- Zu dicht stehende Triebe entfernen.
- Kurztriebe nicht schneiden.
Schnittzeitpunkt – Wann schneidet man Pfirsiche?
- Pfirsiche blühen sehr früh im Jahr. Meist ist dies im März oder April der Fall. In dieser Zeit sind sie sehr empfindlich gegen Frost.
- Der Schnitt sollte erst nach der Blüte erfolgen. Dann lässt sich gut erkennen, ob die Knospen ohne Schäden durch den Winter gekommen sind und der Schnitt kann dann besser darauf ausgerichtet werden.
Düngung
Den Pfirsichbaum sollte man am besten jährlich düngen. Kräftige Triebe benötigen eine gute Nährstoffversorgung.
Bereits Anfang März, sollte deshalb mit Kompost oder Volldünger gedüngt werden.
Ernte und Lagerung
Pfirsiche ernten
Je nach Sorte sind Pfirsiche zu unterschiedlichen Zeitpunkten reif. Weingartenpfirsiche sind meist erst später, gegen September reif.
Ob die Früchte sicher reif sind, lässt sich am besten am Drucktest feststellen.
Fühlt sich das Fruchtfleisch weich an, können die Pfirsiche geerntet werden.
Lagerung von Pfirsichen
Die reifen Früchte lassen sich nicht all zu lange lagern. Am besten werden diese im Kühlschrank aufbewahrt.
Sollen die Pfirsiche länger als zwei Wochen aufbewahrt werden, ist es möglich die Früchte einzukochen. Sie eignen sich hervorragend für die Herstellung von Marmelade oder Chutney.
Vermehrung
Für den Hobbygärtner ist es meist einfacher einen kleinen Baum zu kaufen. Es ist aber durchaus auch möglich, den Pfirsich über den Samen zu vermehren.
Es gibt verschiedene Verfahren. Ein im professionellen Anbau verwendetes Verfahren ist folgendes:
- Pfirsichkerne von reifen Früchten reinigen und mehrere Tage in Wasser legen.
- Anschließend diese in eine Kiste mit Sand eingraben und an einem kühlen, frostfreien Raum lagern.
- Einmal im Monat durchmischen.
- Bei Temperaturen um die 10 Grad keimen die Kerne besonders gut.
- Im Frühjahr können, nachdem die holzige Schale aufgegangen ist, diese ausgepflanzt werden.
Pfirsichkerne für die Aussaat
Und immer wieder diese Kräuselkrankheit!
Erreger und Schadbild der Kräuselkrankheit beim Pfirsich
- Pilz Taphrina deformans verursacht die Kräuselkrankheit am Pfirsich
- Stark gekräuselte, rötlich gefärbte Blättern
- Vom Pilz befallenen Blattteile werden dick und die entstehenden Blasen verfärben sich weißlich-grün bis karminrot
- Erkrankte Teile wirken vergrößert
- Blätter vertrocknen und fallen ab
- Trotz eines neuen Austriebes im Juni/Juli ist die Pflanze sehr geschwächt
- Keine Früchte und eingeschränkte Knospenbildung im nächsten Jahr
- Die Pilzsporen überwintern auf dem Baum
- Durch die Knospenschuppenöffnung infiziert der Pilz große Teile, vor allem bei feuchter Witterung
- Vor dem Blattabwurf werden neue Pilzsporen gebildet, die dann auch am Baum überwintern
- Zur Knospenschwelle mit einem für Hausgärten zugelassenen Mittel spritzen (z.B. Kupferspritzmittel gegen Pilzerkrankungen oder Fungizid-Konzentrat)
- Zeitpunkt der Knospenschwelle abhängig vom Wetter
- Zumeist zwischen Januar und Februar
- Dann am besten alle zwei bis drei Wochen den Baum mit Spritzmittel einsprühen
Ist der Baum bereits befallen, gibt es keine Maßnahmen außer Pilzmittel die dann noch wirken.
Es können aber vor einem Befall pflanzenstärkende Mittel verwendet werden. In der Literatur finden sich häufig Empfehlungen für eine Spritzung mit Schachtelhalmtee.
Häufig gestellte Fragen rund um den Pfirsich
Wie groß kann ein Pfirsichbaum werden?
Die Größe des Baumes ist abhängig von der Sorte. Es gibt Zwergpfirsiche die nur bis zu 1,20 m hoch werden oder normale Pfirsichbäume die bis zu 8 m hoch werden können.
Kann man in Deutschland einen Pfirsichbaum pflanzen?
Es ist sehr gut möglich in Deutschland einen Pfirsichbaum zu pflanzen. Man sollte jedoch beim Kauf darauf achten eine kältetolerante Pflanze zu kaufen, die für den Anbau in unserem Klima geeignet ist.
Kann man aus einem Kern einen Pfirsichbaum ziehen?
Ein Pfirsichbaum kann aus einem Kern gezogen werden. Hier finden Sie eine Anleitung.
Quellenangaben: