Japanische Weinbeere
Die Japanische Weinbeere ist eine außergewöhnliche Frucht für den heimischen Garten. Super schnelles Wachstum und kaum bei uns heimische Schädling
- Gattung Rubus innerhalb der Rosengewächse
- Pflanzung ganzjährig, vorzugsweise aber zwischen Oktober und April
- Bestäubung: Keine Partnerpflanze notwendig (Selbstbefruchter)
Standort
Sonnig/Halbschatten
Aussaat Freiland
Frühjahr/Sommer/Herbst
Topfanbau
möglich
Ernte
Mitte Juli – September
Herkunft und Eigenschaften
Die Japanische Weinbeere ist bei uns kaum verbreitet. Sie ist ein wahrer Geheimtipp und wie auch die Birnenmelone ein Exot, den man uneingeschränkt auch für den heimischen Garten empfehlen kann.
Ihre Heimat ist Asien. Überwiegend findet man sie in China, Korea und Japan. Strenge Winter schaden ihr genauso wenig, wie heiße Sommer.
Die Japanische Weinbeere wächst als wuchernder 1 bis 3 Meter hoher Strauch.
Die zweijährigen Ruten wachsen anfangs aufrecht und später kletternd am Boden oder einer Rankhilfe entlang. Sie sind behaart mit langen weinroten Haaren und roten Stacheln. Die Triebe sind mit oben Drüsenhaaren besetzt.
Ältere Pflanzen können, wenn man sie nicht begrenzt, große Bereiche bis zu 20 qm einnehmen.
Aus den rosa Blüten entstehen nach und nach Früchte, die erst hellrot und mit zunehmendem Reifegrad dunkelrot werden. Sie fühlen sich leicht klebrig an und werden ca. 1 cm groß.
Bei der Japanischen Weinbeere handelt es sich um einen Selbstbefruchter. Das bedeutet, dass für die Ausbildung der Früchte keine zweite Pflanze benötigt wird.
Eine zweite Pflanze steigert jedoch den Ernteertrag, durch eine stärkere Befruchtung der einzelnen Pflanzen.
Kaum Schädlinge – Interessante Verteidigungsstrategie der Weinbeere
Die Früchte werden kaum von Würmern oder Maden befallen, was vermutlich darauf zurückgeht, dass sie ein klebriges Sekret aussondert. Insekten werden somit von den drüsigen Sekreten um die Früchte abgefangen. Durch ihre langen Stacheln an den Ästen vergreifen sich auch keine anderen Fressfeinde oder Schädlinge an der Japanischen Weinbeere.
Japanische Weinbeere pflanzen – Anzucht und Auspflanzung
Sie können eine vorgezogene Rute pflanzen oder die Pflanze selbst aus Saatgut ziehen. Zu empfehlen ist jedoch, eine bereits vorgezogene Rute, ähnlich wie bei der Himbeere, zu kaufen. Die Rute muss dann an einen sonnigen Standort gepflanzt werden.
Es handelt sich wie bei der Himbeere und Brombeere um eine Pflanze, die an einem Spalier gezogen werden kann. Die Pflanze vermehrt sich stark selbst und so können auch immer wieder Triebe entfernt und an einem anderen Ort eingepflanzt werden.
Optimaler Zeitpunkt der Auspflanzung
Am besten pflanzen Sie die Rute im Frühjahr oder im Herbst.
Haben Sie die Pflanze erst kürzlich ausgepflanzt, sollten Sie im Winter einen Frostschutz aus Reisig oder Stroh verwenden. Ältere Beerensträucher sind dagegen vollkommen frosthart und benötigen keinen zusätzlichen Schutz mehr. Früchte trägt die Japanische Weinbeere meist erst ab dem zweiten Jahr.
Winterhart – Strenge Winter sind kein Problem
Die Japanische Weinbeere ist winterhart. Im ersten und eventuell auch im zweiten Jahr kann vorsichtshalber ein Winterschutz angebracht werden. Hat die Pflanze jedoch eine gewisse Größe erreicht, ist sie sehr kältetolerant. Auch strenge Winter sind für sie kein Problem.
Infografik Japanische Weinbeere
Standort und Boden
Am besten gedeiht die Japanische Weinbeere auf humosen, neutralen bis kalkhaltigen Boden. An trockenen Tagen sollte die Pflanze gegossen werden.
Die Japanische Weinbeere benötigt einen sonnigen oder wenn nicht möglich einen halbschattigen Standort, um das volle Aroma und die Süße ihrer Früchte ausbilden zu können.
Video – Japanische Weinbeere anbauen – Anleitung und Erfahrungsbericht
Rankhilfe und Schnitt
Die zwei bis drei Meter langen Ruten, die jährlich wachsen, benötigen eine Rankhilfe. Dabei kann es sich um einen Zaun, ein Rankgitter oder Rankpfähle handeln, an welchen die Ruten befestigt werden können.
Wenn die Äste nicht befestigt werden, bilden sich am Ende der Äste neue Wurzeln, die am Boden festwachsen. Daraus entwickelt sich dann ein großräumiger Bodendecker und bei der Ernte wird es schwierig an alle Früchte zu kommen.
Deshalb ist auf jeden Fall zu empfehlen, der Pflanze eine Rankhilfe zur Verfügung zu stellen. Mit einer Rankhilfe kann die Pflanze in der gewünschten Form gehalten werden.
Vorsicht Stacheln! Nur mit Handschuhen!
Verwenden Sie für diese Tätigkeit bitte Handschuhe, die Pflanze hat an den Ästen lange Stacheln.
Schnitt
Im Frühjahr können die Ruten geschnitten werden, die im Vorjahr getragen haben. Nach der Frucht sterben diese nämlich ab.
Welche Ruten geschnitten werden müssen lässt sich leicht an den unterschiedlichen Farben der Ruten erkennen. Die Vorjahrestriebe die entfernt werden müssen sind braun, die neuen Triebe rötlich.
Düngung und Pflege
Gelegentlich ist eine Düngung zu empfehlen. Dafür wird am besten ein Dünger mit einem niedrigen Stickstoffanteil verwendet.
Ernte
Ernten können Sie die hellroten bis dunkelroten Früchte zwischen Juli und September. Dafür werden die Beeren einfach vom Strauch gezogen. Diese lassen sich ganz leicht vom Strauch lösen, ohne dass die Beeren dabei beschädigt werden.
Verzehr und Lagerung
Die Früchte können roh gegessen oder zu Saft, Marmelade und Gelee verarbeitet werden.
Die Früchte der Weinbeere lassen sich unverarbeitet nicht sehr lange lagern. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum diese bisher nicht im Supermarkt zu kaufen sind. Am Geschmack kann es nämlich nicht liegen, sie schmecken einfach ganz wunderbar.
Vermehrung bzw. Ableger
Teil der Pflanze abstechen
Wenn Sie die Weinbeere vermehren möchten, können Sie wie bei der Himbeere die unterirdisch entstehenden Ausläufer von der Mutterpflanze abstechen und in ein neues Beet einpflanzen (Anleitung Himbeeren vermehren).
Ruten wurzeln lassen
Die Ruten entwickeln bei Bodenkontakt neue Triebe. Danach können die Ruten halbiert und an einem anderen Ort eingesetzt werden.
TIPP: Die Enden der Ruten können in einen Topf mit Erde gedrückt werden. Nun wird gewartet bis sich Wurzeln gebildet haben. Danach können die neuen Triebe bequem an einem anderen Ort ausgepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Da es sich bei der Japanischen Weinbeere um keine heimische Pflanze handelt, hat sie kaum mit Schädlingsbefall zu kämpfen. Bisher wurde nur die Brombeergallmilbe beobachtet. Diese kann die Fruchtbildung und den Geschmack der Früchte beeinträchtigen.
Das Auslichten gilt als eine Möglichkeit, den Befall vorzubeugen.
Erfahrungsbericht Japanische Weinbeere
Japanische Weinbeere im Selbstversuch
Im Frühjahr 2016 habe ich von meiner Mutter ein Exoten-Pflanzen-Set aus drei verschiedenen Sträuchern geschenkt bekommen. Darunter war auch eine Japanische Weinbeere. Ich war etwas skeptisch, ob diese Exoten bei uns überhaupt richtig wachsen. Die Japanische Weinbeere habe ich am Zaun hinter das Gewächshaus gepflanzt. Dafür habe ich etwas Kompost und nährstoffreiche Erde in ein Loch gefüllt und die Weinbeere eingepflanzt. Der restliche Boden ist sehr karg und eher sandhaltig.
Super rasantes Wachstum
Die Pflanze wächst sehr schnell. Überall bilden sich Ausläufer, man kommt kaum mit dem Schneiden hinterher. Am besten sollte man nicht den gleichen Fehler machen wie ich und andere Pflanzen zu nah an die Weinbeere pflanzen. Da diese sonst anderen Pflanzen schnell das Licht raubt.
Autsch – Lange Stacheln
Das Schneiden ist nicht ganz einfach. Dicke Handschuhe sind Pflicht. Die Pflanze hat sehr lange Stacheln, was sicher auch eine ihrer erfolgreichen Verteidigungsstrategien ist.
Mehr Beeren als gedacht
Bereits im zweiten Jahr waren wir über die große Ernte erstaunt. Die Früchte schmecken sehr interessant und lecker und das tolle ist, dass die Weinbeere kaum Schädlinge hat. Mit anderen Pflanzen habe ich nämlich öfter mal Probleme was den Schädlingsbefall angeht.
Bei der Weinbeere brauchte ich mir bisher keine Sorgen zu machen. Schädlinge oder Krankheiten sind noch nicht vorgekommen.
Dich gebe ich nicht mehr her
Ich bin glücklich mit diesem Strauch. Ich freue mich jedes Jahr über eine Menge kleiner süßer Beeren. Den Anbau einer Japanischen Weinbeere kann ich nur empfehlen.
Häufig gestellte Fragen zur Japanischen Weinbeere
Kann ich eine Japanische Weinbeere in einen Topf bzw. einen Kübel pflanzen?
Das ist durchaus möglich. Verwenden Sie aber einen großen Pflanzkübel. Da die Vorjahrestriebe im Folgejahr wieder abgeschnitten werden müssen, können Sie die Pflanze durchaus auf eine gewisse Größe im Topf halten.
Wie ist der Geschmack einer Japanische Weinbeere?
Eine reife Weinbeere schmeckt süß, mit einer leicht säuerlichen Note und ist sehr aromatisch. Der Geschmack erinnert an eine Himbeere.
Wann muss man die Japanische Weinbeere schneiden?
Jeweils im Frühjahr sollten die Ruten geschnitten werden. Dazu werden die Äste, die im Vorjahr Früchte getragen haben, bodennah abgeschnitten.
Nährstoffe und Vitamingehalt der Japanischen Weinbeere – Sind Japanische Weinbeeren gesund?
Die Früchte sind sehr gesund. Diese enthalten:
- viel Vitamin C
- Vitamin A
- und Kalzium
Pflanzabstand - Welchen Abstand sollte man zur Japanischen Weinbeere einhalten?
Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sowie zu anderen Pflanzen sollte mindestens 1 Meter betragen. Die Japanische Weinbeere breitet sich stark aus, kann aber durch die Befestigung an einem Rankgitter eingegrenzt werden.
Ist die Japanische Weinbeere winterhart?
Die Japanische Weinbeere ist sehr kältetolerant und absolut winterhart. Selbst strenge Winter können ihr nichts anhaben. In den ersten Jahren kann vorsichtshalber ein Winterschutz angebracht werden.
Kann man Stecklinge von der Japanischen Weinbeere nehmen?
Eine Vermehrung der Japanischen Weinbeere funktioniert am leichtesten über Ableger. Die Enden der Ruten bilden bei Kontakt mit dem Boden Wurzeln. Die Ruten können dann abgeschnitten und die Stecklinge an einem anderen Ort eingepflanzt werden.